Exkursion der Klasse 5c in die Wohnstätte Reinsdorf der Lebenshilfe Westsachsen e.V.
Im Deutschunterricht lasen wir das Buch „Vorstadtkrokodile“. In diesem Jugendbuch ist eine der Hauptpersonen Kurt, ein querschnittsgelähmter Junge im Alter von 12 Jahren. Er sitzt im Rollstuhl. Seine „Bandenmitglieder“ nehmen ihn überall mit hin, obwohl das manchmal sehr schwierig ist.
Um die Lebensbedingungen behinderter Menschen kennen zu lernen, nutzten wir das Angebot der Mutti einer Schülerin unserer Klasse, der Leiterin der Wohnstätte Reinsdorf der Lebenshilfe Westsachsen e.V., uns die Einrichtung zu zeigen und unsere Fragen zu beantworten. So machten wir uns am 15.11.19 voller Spannung und Vorfreude auf den Weg.
Frau Heuß und ihr Mann begrüßten uns ganz herzlich. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, nahmen wir im Speiseraum Platz. Dort waren für uns schon heiße Getränke und Kekse bereitgestellt. Jeder griff gerne zu. Nach der Stärkung erzählte Frau Heuß in sehr eindrucks- und liebevoller Weise über den Alltag der behinderten Menschen in ihrer Wohnstätte. Gleichzeitig erfuhren wir vieles über den Beruf Heilerziehungspfleger/in und die große Verantwortung der Heimleitung und aller Mitarbeiter für die ihnen anvertrauten Bewohner. Interessiert hatten alle zugehört und wir stellten im Anschluss noch jede Menge Fragen. Mit viel Beifall bedankten wir uns dann für die Ausführungen von Frau Heuß. Alle Informationen nutzten wir für unseren Berufswahlhefter, denn wir fertigten das Berufsbild „Heilerziehungspfleger/in“ an.
Nun durften wir die Fortbewegung mit Rollator und Rollstuhl ausprobieren. Das war gar nicht so einfach. Viele probierten auch Brillen aus, die das schlechte Sehen im Alter bzw. Augenleiden verdeutlichten. Es fiel uns schwer, damit geradeaus zu laufen. Stärke mussten wir auch zeigen, als wir Westen überziehen konnten, die verdeutlichen, wie eingeschränkt man sich mit einer Behinderung nur noch bewegen kann. Den Abschluss des Vormittages bildete ein Rundgang durch die Wohnstätte. Wir staunten, wie gemütlich und liebevoll alles eingerichtet ist. Eine Bewohnerin und ein Bewohner erlaubten uns sogar, ihre Zimmer anzusehen.
Hier noch einige Stimmen von Schülern unserer Klasse:
Albert: Mir hat gefallen, dass das Personal sich so gut mit den behinderten Menschen beschäftigt und ihnen Aufgaben gibt.
Hilde: Ich fand toll, dass wir alle mal ausprobieren konnten, wie das ist, im Rollstuhl zu sitzen. Auf Dauer ist das echt anstrengend und das Lenken war kompliziert. Schön ist es, dass es Leute gibt, die diesen Beruf lernen wollen.
Emely: Es hat mir gefallen, dass sie ein Zuhause haben und Hilfe haben, dass sie respektiert werden.
Annabell: Ich finde es schön, dass sich Menschen um die Behinderten kümmern und helfen, anstatt sie auszulachen, und dass sie dort zu Hause sind.
Richard: Ich fand es schön und interessant. Ich habe viel gelernt, wie man mit behinderten Menschen umgeht.
Lenny: Mir hat gefallen, dass die Mitarbeiter mit den behinderten Menschen so liebevoll umgingen.
Max L.: Es war schön und interessant zu entdecken, wie die Arbeit dort ist.
Hans: Ich fand es schön, weil Frau Heuß alles so toll erklärt hat und wir auch ausprobieren durften, wie es ist, in einem Rollstuhl zu sitzen oder eine Behinderung mit den Augen zu haben.
Wir möchten uns ganz herzlich bei Familie Heuß für diesen lehr- und erlebnisreichen Vormittag bedanken.
Klasse 5c und Frau Seidel